Christian Günter, Kapitän des SC Freiburg, gewährt Einblicke in seinen Weg vom Jugendspieler aus dem Schwarzwald bis in die Bundesliga. Mit Bodenständigkeit, Rückhalt und großer Entschlossenheit erzählt er, wie er sich seinen Traum Schritt für Schritt erarbeitet hat – auf und abseits des Platzes.
Ein Weg voller Unterstützung – vom Schwarzwald ins Stadion
Christian Günter stammt aus dem kleinen Ort Tennenbronn im Schwarzwald. Als junger Zehner erzielte er in seinem Heimatverein zahlreiche Tore, bevor er über die südbadische Auswahl als Linksverteidiger vom SC Freiburg entdeckt wurde. Schon früh war klar: Sein Talent ist außergewöhnlich – doch mindestens genauso entscheidend war die Unterstützung seines Umfelds. In seiner Jugend wollte er nie weit weg von zu Hause, und seine Familie stand stets hinter ihm. Unzählige Male fuhr sie ihn vom Schwarzwald nach Freiburg, verzichtete auf vieles, um ihm seinen Traum zu ermöglichen – eine Unterstützung, die Christian bis heute sehr zu schätzen weiß.
Ausbildung statt Internat
Im Gegensatz zu vielen anderen Talenten entschied sich Christian gegen den klassischen Weg über ein Fußballinternat. Stattdessen wählte er bewusst eine berufliche Ausbildung zum Industriemechaniker – ein Schritt, der ihm bis heute viel bedeutet. In besonderer Erinnerung geblieben ist ihm dabei die Unterstützung, die ihn auf diesem Weg begleitete: sei es durch seine Familie, enge Freunde oder den Ausbildungsbetrieb, der stets hinter ihm stand und seinen Traum mitgetragen hat.
Zweifel, Antrieb und der erste Profivertrag
Der Sprung in den Profibereich war für Christian Günter kein Selbstläufer. Besonders in der B-Jugend nagten Selbstzweifel an ihm – das Gefühl, dass andere weiter oder talentierter waren, ließ ihn häufig hadern. Um mithalten zu können, musste er stetig ans Limit gehen. Doch genau dieser Antrieb, immer das Maximum aus sich herauszuholen, wurde zu seiner Stärke. Der Wendepunkt kam mit dem Wechsel in die A-Jugend, als Christian Streich ihm sein Vertrauen schenkte. Das Selbstbewusstsein stieg, die Perspektive wurde greifbarer. Mit 18 Jahren folgte dann der nächste Schritt: das regelmäßige Training bei den Profis – der Beginn eines besonderen Weges.
Kapitän des Herzensvereins: Verantwortung tragen – auch in schweren Zeiten
Heute ist Christian Günter nicht nur Stammspieler, sondern Kapitän des SC Freiburg – gewählt von seinen Mitspielern, was ihm viel bedeutet. Doch das Tragen der Kapitänsbinde bedeutet weit mehr als nur eine symbolische Auszeichnung. In Momenten nach Niederlagen oder schlechten Spielen ist es Christian, der als erstes vor den Kameras steht, um für die Mannschaft Verantwortung zu übernehmen. Diese Aufgabe ist besonders herausfordernd, wenn es bei ihm selbst nicht gut läuft. Doch auch dann gilt es, die eigenen Gefühle beiseite zu schieben und die Verantwortung für das Team zu tragen – ein Spagat, den er mit großer Reife meistert.
Das Leben abseits des Fußballs
Auch abseits des Spielfelds musste Christian Günter in seinem Leben große Herausforderungen meistern. Besonders die Krebserkrankung seiner Frau, die ihn und seine Familie stark belastete. Kurz darauf folgte die eigene schwere Verletzung seines Unterarms, bei der lange unklar war, wie es mit seiner Karriere weitergehen würde. Diese tiefgreifenden Erlebnisse machten ihm klar, dass es im Leben weit wichtigere Dinge gibt als den Fußball – insbesondere die Familie und die Gesundheit.
Sein Rat an junge Spieler
Für Christian Günter steht fest: Der Weg zum Erfolg führt über Leidenschaft und Spaß am Spiel. Doch ebenso wichtig sind Disziplin und ein Blick auf das Leben jenseits des Fußballs.
Christian Günters Weg verdeutlicht, dass es nicht nur um Talent geht, sondern um die Unterstützung seines Umfelds, die Entschlossenheit, immer wieder über sich hinauszuwachsen und auch abseits des Fußballs Verantwortung zu übernehmen – sei es für die Familie oder die eigene Zukunft.