Jochen Kern brennt seit 1991 für den American Football. In diesem Jahr wurde der Verein FT 1844 Freiburg Sacristans gegründet und die große Leidenschaft nahm ihren Lauf.
Langsam schwappt der Sport auch nach Deutschland über. Vor allem seit er im Free TV zu sehen ist und das verwandte Flag Football in die Olympischen Spiele aufgenommen werden soll, gewinnt der Sport an Popularität. In Freiburg gibt es bereits seit 1991 einen American Football Verein. Bis heute sind die FT 1844 Freiburg Sacristans der einzige American Football Verein in der Region. Einer, der dem Verein seit der ersten Stunde treu ist, ist Jochen Kern. In der Zypresse hat er damals eine Anzeige gelesen, in der Spieler für das Team gesucht wurden. Nach kurzem Zögern hat er sich auf das Abenteuer eingelassen und ist zum Training gegangen. „Da habe ich den Sport kennen und lieben gelernt“, sagt er.
Seit 1999 ist er Trainer – derzeit Head Coach der U19 und Running Back Coach der Herrenmannschaft. Um den Bereich Presse kümmert er sich auch noch, alles neben seinem Hauptberuf und seiner Familie.
Was er am American Football so schätzt: Niemand wird ausgeschlossen, weil er eine bestimmte Statur, ein bestimmtes Aussehen oder bestimmte finanzielle Privilegien nicht hat. „American Football kann jeder spielen. Jeder findet seinen Platz“, sagt Jochen Kern. So braucht es für die Defense- und Offense-Linie schwere Kraftpakete, genauso aber Spieler wie die Runningbacks, die schnell sein müssen und wo weniger Gewicht vorteilhaft ist. „Gerade die Jungs, die ein paar Kilo mehr auf den Rippen haben, kommen hier mit wenig Selbstvertrauen an. Wir freuen uns aber über diese Jungs, das ist für die erstmal ungewohnt. Mit der Zeit lernen sie ihren Körper einzusetzen und auch zu schätzen. Sie gewinnen an Selbstvertrauen, weil sie lernen, dass ihr Beitrag fürs Team wichtig ist“, erzählt Jochen. Wichtiger als eine bestimmte Figur oder andere Norm ist dem Trainer die Einstellung. Die muss stimmen, dann steht dem Training nichts im Wege.
Was sich Jochen Kern für die Zukunft der FT 1844 Freiburg Sacristans wünscht: „Wünsche und Ziele gibt es genug“. Er will mit seiner Mannschaft die Playoffs der Jungendbundesliga erreichen und den Verein insgesamt stärken und in der Bundesliga etablieren. Ein Traum wäre es auch, den Sport in die Schulen zu bringen. Und Mädels und Frauen würden gerne mehr gesehen werden.
