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SC-Freiburg Busfahrer von Kopf bis Brust mit verschränkten Armen vor dem SC-Bus.

Er fährt sie zum Sieg

Um seinen Job beneiden ihn viele: Stefan Spohn ist Busfahrer der Profis des SC Freiburg. Er ist seit fast 30 Jahren dabei, nah dran, mittendrin. Er hat uns erzählt, wie sein Alltag aussieht.

SC-Busfahrer Stefan von Kopf bis Hüfte lächelnd vor frontal stehendem SC-Bus.

Er fährt sie zu ihren Siegen. Und sammelt sie nach Niederlagen wieder ein. Stefan Spohn ist seit 1994 Busfahrer für den Sportclub Freiburg. Er sitzt jedes Wochenende hinterm Steuer, um die Bundesliga-Spieler und -Spielerinnen zu ihren Auswärtsspielen zu bringen. Seit 2001 hat er zudem die technische Leitung des Dreisamstadions. Über die Jahre ist Stefan zur Vertrauensperson und einem festen Bindeglied im Funktionsteam des Sportclubs geworden. Er war schon da, als Volker Finke noch da war, oder Robin Dutt, als Streich noch die A-Jugend trainierte. Und er wird noch da sein, wenn Schuster in die Fußstapfen von Streich tritt. „Die Frage, ob ich das weiter machen will, hat sich mir nie gestellt. Es war einfach gesetzt“, sagt der Freiburger. Als Ultimatum hatte er sich eigentlich den Moment gesetzt, in dem Streich den Sportclub verlässt. Aber mit Schuster kommt jetzt ein Trainer, der auch schon jahrelang bei ihm im Bus gesessen hat. Es geht also doch noch weiter.

Portrait vom Busfahrer des SC-Freiburg Stefan Spohn angelehnt an den SC-Bus.
Die Frage, ob ich das weiter machen will, hat sich mir nie gestellt. Es war einfach gesetzt.
Stefan Spohn

Mit im Bus, mit in der Kabine, mit auf der Bank

Was er an seinem Job mag: Dass er so nah dran sein darf. Stefan sitzt vorne im Bus, aber auch mit auf der Bank. Außer es ist eisig kalt, dann tut es auch die Live-Übertragung auf dem Bildschirm von der Kabine aus. In jedem Fall bekommt er viel mit, vor den Spielen, nach den Spielen und dazwischen. „Busfahrer in der Bundesliga zu sein, das ist schon ein großer Vertrauensbeweis“, sagt er. Deshalb sei Loyalität das A und O. „Die menschliche Komponente muss passen. Das Fahren an sich ist einfach – der Bus hat jeglichen Schnickschnack. Aber Loyalität muss schon da sein“.

Portrait vom Busfahrer des SC-Freiburg Stefan Spohn im SC-Bus.
Portrait vom Busfahrer des SC-Freiburg Stefan Spohn im SC-Bus.

Busfahrer in der Bundesliga zu sein, das ist schon ein großer Vertrauensbeweis

Und was es für den Job auch braucht: die Bereitschaft, an den Wochenenden zu arbeiten. Also dann, wenn alle anderen frei haben. Das sei für Stefan nicht immer einfach gewesen. Geburtstagspartys und andere Feste musste er aussetzen. „Das ist der Preis, den du zahlen musst, dafür, dass du in der Bundesliga arbeitest und so nah dran bist“, sagt er.

Die fast 30 Jahre, die Stefan schon auf dem Tacho hat, sprechen für sich: Für ihn ist es das wert. Die Bestätigung bekommt er auch auf der Autobahn, wenn die Leute dem Bus zuwinken und Luftküsse werfen. So viel Liebe bekommt längst nicht jeder Vereinsbus. „Das so mitzuerleben, ist schon schön“, sagt er.